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Erfrischend — und vielleicht gesund.

© Lars Zahner / Fotolia

_ Sich im Winter jeden Morgen unter einen 10° C kalten Duschstrahl stellen — das ist schon etwas für Hartgesottene. Dem Team um Geert A. Buijze vom Academic Medical Center in Amsterdam gelang es trotzdem, 3.018 Teilnehmer für ihre randomisierte kontrollierte Studie zum Effekt von Kaltduschen auf die Gesundheit zu rekrutieren.

Die „Challenge“ bestand darin, sich vom 1. bis 30. Januar 2015 täglich zu duschen, und zwar erst nach Belieben warm oder heiß, im Anschluss daran dann so kalt, wie es aus der Leitung kam. Ein Viertel der Gesamtgruppe musste 30 Sekunden bei 10–12 °C kaltem Wasser ausharren, ein weiteres 60 und die dritte Gruppe 90 Sekunden. Das letzte Viertel diente als Kontrollgruppe; in dieser wurde nach Belieben (warm) geduscht. Am Ende der Intervention bekam jeder Teilnehmer einen Online-Fragebogen zugestellt, in dem Krankheitstage, Lebensqualität etc. erhoben wurden.

Die Rate der Krankmeldungen wurde durch die Intervention im Vergleich zur Kontrollgruppe um insgesamt 29% reduziert. Dabei schien es keine Rolle zu spielen, wie lange man sich den kalten Duschstrahl zugemutet hatte. Ein Effekt auf die Krankheitstage (unabhängig davon, ob man zur Arbeit gegangen war oder nicht) ließ sich dagegen nicht zeigen.

In puncto Lebensqualität zeigte sich ein nur knapp signifikanter positiver Effekt in den Kaltdusch-Gruppen. Dieser hatte sich jedoch in der Nachbeobachtungszeit nach 90 Tagen verflüchtigt.

21% der Teilnehmer hatten das Experiment vorzeitig abgebrochen. 64% derjenigen, die durchgehalten hatten, behielten das Kaltduschen auch nach Studienende bei.