_ Derzeit wird von den Zulassungsbehörden gefordert, dass bei neuen Anti-diabetika die kardiovaskuläre Sicherheit mithilfe von Endpunktstudien überprüft wird. Für den GLP-1-Rezeptor-Agonisten Liraglutid (Victoza®) wurde dies im Rahmen der LEADER-Studie mit 9.340 kardiovaskulären Hochrisikopatienten, die randomisiert zu ihrer bisherigen Diabetestherapie Liraglutid oder Placebo erhielten, überprüft. Endpunkt war die Kombination aus kardiovaskulärem Tod, nicht-tödlichem Herzinfarkt und nicht-tödlichem Schlaganfall.

„Der primäre Endpunkt wurde durch den inkretinbasierten Wirkansatz signifikant um 13% reduziert“, so Dr. Jörg Lüdemann, Falkensee. Das kardiovaskuläre Sterberisiko sank um 22% und die Gesamtmortalität um 15%. Gleichzeitig wurden auch der HbA1c-Wert, der systolische Blutdruck und das Körpergewicht im Vergleich zum Kontrollarm stärker gesenkt. Darüber hinaus war der Bedarf an zusätzlichen Antidiabetika bzw. kardiovaskulären Medikamenten geringer.

Positive Ergebnisse auch bei den mikrovaskulären Risiken

Parallel wurde die Wirkung von Liraglutid auf mikrovaskuläre, also nieren- und augenbezogene Ereignisse untersucht. „Dabei ergab sich eine Risikoreduktion von 16%, bei den renalen Ereignissen waren es sogar 22%“, so Prof. Johannes Mann, München. Die Neumanifestation einer Proteinurie war um 26% niedriger.

Im Vergleich zum SGLT-2-Inhibitor Empagliflozin dauerte es bei Liraglutid etwas länger, bis die günstige Wirkung einsetzte, doch im weiteren Verlauf wurde der Benefit größer, so Prof. Stephan Jacob, Villingen-Schwenningen. Dies lasse vermuten, dass Liraglutid einen günstigen Effekt auf die Pathogenese der Arteriosklerose entfalten könnte.