Bei Patienten mit chronischer Rhinosinusitis (CRS) ist die Diversität des sinunasalen Mikrobioms reduziert. Jede Antibiotikaeinnahme, egal aufgrund welcher Indikation, kann diese Biodiversität stören — und so die Manifestation einer CRS begünstigen. Untermauern konnten diese Hypothese kürzlich US-amerikanische HNO-Ärzte. Sie stellten in einer Fall-Kontroll-Studie mit 1.162 Patienten einen eindeutigen Zusammenhang zwischen vorausgegangener Antibiotikaeinnahme und der Manifestation einer chronischen Rhinosinusitis fest.

Die Patienten litten an sinunasalen Beschwerden. Bei 410 bestätigte sich eine chronische Rhinosinusitis, 137 davon mit Polypen. Die restlichen 752 Patienten, bei denen andere Erkrankungen vorlagen, stellten die Kontrollgruppe. Deutlich mehr CRS- als Kontrollpatienten gaben an, in der Vergangenheit unabhängig von der Sinusitis ein Antibiotikum verschrieben bekommen zu haben (56% vs. 42%). Die antibiotische Therapie war auch bei Berücksichtigung aller möglichen Kofaktoren eindeutig mit der Manifestation einer CRS assoziiert (Odds Ratio: 1,80, 95%-Konfidenzintervall 1,40–2,31). Unter den CRS-Patienten ohne nasale Polypen lag die Odds Ratio sogar bei 2,21 (95%-KI: 1,66–2,93).

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