figure 1

Prof. Dr. med. H. J. Heppner Geriatrische Klinik und Tagesklinik, Universität Witten/Herdecke

_ Die Effektivität der Pneumokokkenimpfung mit dem 13-valenten Konjugatimpfstoff bei über 65-Jährigen wurde in einer Post-hoc-Analyse untersucht. Basis der Analyse war eine rezente Studie mit 84.496 Probanden ab 65 Jahren, die im Mittel vier Jahre lang nachbeobachtet wurden [Bonten MJ et al. N Engl J Med. 2015;372:1114–25]. Pneumonien wurden nach den Kriterien der Community-acquired pneumonia (CAP) diagnostiziert und mit dem Urin-Antigen-Test auf Pneumokokken gesichert.

Unter den mit 65 Jahren Geimpften traten 65% weniger CAP und invasive Pneumokokkenerkrankungem auf, bei den mit 75 Jahren Geimpften 40%. Dies zeigt, dass der Konjugatimpfstoff eine hohe Immunogenität hat. Die Effektivität nimmt zwar mit zunehmendem Lebensalter ab, bietet aber immer noch einen guten serotypspezifischen Schutz vor nicht-invasiver Pneumonie.

KOMMENTAR

Da Pneumokokken die häufigsten Erreger nicht-invasiver Pneumonien bei alten Patienten sind, ist die Impfung eine unumgängliche präventive Maßnahme, um Morbidität und Mortalität in diesem Personenkreis zu senken. Die CAP darf hier als Maß für die Impfeffektivität angesehen werden.

Die höhere Immunogenität des 13-valenten Konjugatimpfstoffes im Vergleich zum nicht-konjugierten Polysaccharidimpfstoff wurde bereits beschrieben [de Roux A et al. Clin Infect Dis. 2008;46:1015–23]. Die pneumologischen Gesellschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben dies 2015 in ihren Empfehlungen berücksichtigt. Dagegen empfiehlt die STIKO mit wenigen Ausnahmen noch den Polysaccharidimpfstoff.