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Nach einem Urlaub in Nigeria waren bei einem 42-jährigen Mann heftig juckende Effloreszenzen am rechten Fuß aufgetreten. Die rötlichen, gewundenen Stränge veränderten sich täglich und wanderten teils zentimeterweit. Bei der Untersuchung zeigten sich geschlängelte, bandförmige erythematöse Effloreszenzen an der Außenseite des rechten Fußes wie sie typisch für eine Larva migrans sind. Der Patient wurde systemisch mit Albendazol (800 mg/d oral für 3 Tage) behandelt, worunter die Effloreszenzen innerhalb von zwei Wochen vollständig abheilten. Auch zwei Monate später war es nicht zu einem Rezidiv gekommen.
Die Larva migrans wird durch Hautkontakt mit den Larven des Hakenwurms erworben, etwa beim Barfußlaufen oder beim Liegen am Strand. Der Parasit kommen in den Faeces infizierter Hunde und Katzen in tropischen Ländern vor und bohrt sich durch die menschliche Haut. Er kann sich nur innerhalb der Epidermis bewegen, da er keine Kollagennase besitzt, um die Basalmembran zu penetrieren. Die juckenden Effloreszenzen sind Ausdruck einer Immunreaktion auf die Larven und ihre Produkte. Die stark juckenden und gewundenen Gänge an Füßen, Rücken, Gesäß, Oberschenkeln und Abdomen sind so charakteristisch, dass Differenzialdiagnosen kaum in Betracht kommen.
Die Erkrankung ist zwar selbstlimitierend, sollte aber wegen des ausgeprägten und anhaltenden Juckreizes und der Gefahr einer möglichen Superinfektion durch Kratzexkoriationen, aber auch allgemein wegen der psychischen Belastung eines Parasitenbefalls medikamentös behandelt werden. Bei Vorbehalten gegen eine systemische Therapie kommt auch eine topische Behandlung mit 10%-Albendazol-Creme infrage.
Literatur
Ma DL, Vano-Galvan S (mdonglai@sohu.com). Creeping eruption — cutaneous larva migrans. N Engl J Med. 2016;374:e16
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Füeßl, H.S. Blinder Passagier aus Nigeria. MMW - Fortschritte der Medizin 158, 33 (2016). https://doi.org/10.1007/s15006-016-8571-8
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