_ Laut KBV gab es am 31. Dezember 2015 bundesweit 2.156 Medizinische Versorgungszentren (MVZ). Sowohl prozentual als auch absolut nimmt der jährliche Zuwachs ab. Ende 2009 betrug er noch 20,6%, im letzten Jahr waren es nur noch 4%. Spitzenreiter bei den Zulassungen sind die KV-Regionen Bayern, Niedersachsen, Hessen und Nordrhein. Jeweils 40% der MVZ-Gründer sind Vertragsärzte und Krankenhäuser. Die bevorzugten Rechtsformen sind die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) und die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR).

In den MVZ arbeiteten zum Stichtag 14.317 Ärzte. 91% sind als angestellte Ärzte tätig, davon 60% in Teilzeit und 9% als Vertragsärzte. Der Frauenanteil wurde nicht erhoben. Im Durchschnitt arbeiten in einem MVZ 6,6 Ärzte. Die Tendenz ist hier allerdings weiterhin steigend, sodass von einem Konzentrationsprozess ausgegangen werden kann. Hausärzte, fachärztlich tätige Internisten und Chirurgen sind die am häufigsten vertretenen Fachgruppen.

MMW-KOMMENTAR

Einige Details sind besonders interessant. So hat Bayern mit Abstand die meisten MVZ-Ärzte, nämlich 2.562 – aber den höchsten Anteil an der vertragsärztlichen Versorgung haben MVZ-Ärzte in den ostdeutschen Ländern: 16,3% in Thüringen, 13,4% in Sachsen-Anhalt und 12,5% in Sachsen. Die meisten MVZ sind hier in der Trägerschaft eines Krankenhauses. Lediglich die MVZ im Stadtstaat Hamburg kommen mit 15,9% auf einen ähnlich hohen Versorgungsanteil, wobei sie hier zu vier Fünfteln von Vertragsärzten betrieben werden. Umgekehrt betrachtet werden in Thüringen durchschnittlich 20.939 Einwohner von einem MVZ versorgt, in Bayern 30.880 und in Baden-Württemberg, wo der Versorgungsanteil der MVZ-Ärzte bei 4,4% liegt, 70.043 Einwohner.

Unverändert ist die räumliche Verteilung der Zentren: 46,6% stehen in Ballungsgebieten, 39,3% in mittelgroßen Regionen und nur 14,1% in ländlichen Regionen.