_ Gegen die heftigen Schmerzattacken einer idiopathischen Trigeminusneuralgie werden mit Ansprechraten um 90% orale Antiepileptika eingesetzt. Bei über einem Viertel der Patienten kehren die Schmerzen allerdings trotz Therapie zurück und machen eine Operation oft unumgänglich. Hoffnung auf eine ergänzende medikamentöse Therapie wecken die Ergebnisse einer Metaanalyse zur Wirksamkeit des Nervengifts Botulinumtoxin A.

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Stärkste Schmerzen: Trigeminusneuralgie.

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In die Analyse flossen vier randomisierte Studien mit insgesamt 178 Patienten ein, in denen Botulinumtoxin A mit Placebo verglichen worden war. Das Nervengift war nicht nur in puncto Ansprechrate Placebo überlegen (RR = 2,87; 95%-KI 1,76−4,69), auch die Anfallshäufigkeit pro Tag (mittlere Differenz [MD] = −29,79; 95%-KI −38,50 bis −21,08) sank unter Verum deutlich stärker. Das Nervengift wirkte zudem positiv auf die Schmerzintensität. Innerhalb der dreimonatigen Nachbeobachtungszeit lag der durchschnittliche VAS-Score in den Verumgruppen deutlich niedriger als in den Placebogruppen (1. Monat: MD = −2,89, 2. Monat: MD = −2,47, 3. Monat: MD = −3,43). Schwerwiegende Nebenwirkungen der Nervengiftinjektion wurden nicht beobachtet. In einigen Fällen traten passagere Gesichtsasymmetrien und Ödeme bzw. Hämatome an den Injektionsstellen auf.