Der Grund für lädierte Kniegelenke von Fußballspielern ist nicht immer im Einsatz Mann gegen Mann zu suchen. Manche Beschwerden sind offenbar auf das Spiel Mann mit Frau zurückzuführen. Das legt eine Studie nahe, für die Paul Oyudo vom Queen Mary and Westfield College in London zehn Sportler mit langwierigen Knieproblemen untersucht hat und deren Ergebnisse seinerzeit Aufsehen verursachten [New Scientist, 7. August 1999]. Sechs der Sportler waren Fußballer, fünf spielten in der höchsten englischen Liga.

Die Knieprobleme der Kicker, die im Durchschnitt bereits seit acht Monaten pausieren mussten, hatten zwar mit einer bestimmten Form körperlicher Aktivität zu tun. Um Fußball handelte es sich aber nicht. Vielmehr ging es um Sex, genauer: um viel Sex und eine dabei erworbene reaktive Arthritis (sexually acquired reactive arthritis, SARA). Bei acht der zehn Patienten stellte Oyudo eine Urethritis fest, drei Männer hatten trüben Harn, bei zweien gelang ein Chlamydiennachweis.

Warum SARA gerade Fußballern so häufig ans Knie schießt, dafür hatte Oyudo eine simple Erklärung: „Fußballer haben viel Geld und eine Menge Freizeit“ — und damit ausgiebig Gelegenheit, eine spezielle Art des Zweikampfs zu praktizieren.