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Die chronische Hepatitis C hat heute viel von ihrem Schrecken verloren.

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_ Seit 2014 sind Regime mit direkt antiviral wirksamen Substanzen (DAA) in Europa zur Behandlung der chronischen Hepatitis C zugelassen. Für erwachsene Patienten mit einer Infektion durch das Hepatitis-C-Virus (HCV) (Genotyp [GT] 1 und 4) ohne oder mit kompensierter Leberzirrhose steht Harvoni® (Ledipasvir [LDV] /Sofosbuvir [SOF], 90/400 mg) zur Verfügung.

DAA-Studien berücksichtigten bisher nicht Patienten nach Vorbehandlung, mit einer HCV/HIV-Konfektion oder einer auf acht Wochen verkürzten LDV/SOF-Behandlung. Hier, so Christensen, können Daten aus Real-Life-Kohorten von neun deutschen Zentren Antworten liefern. Eingeschlossen waren HCV-Patienten unabhängig von HCV-GT, HIV-Status und HCV-Vorbehandlung. Die von Christensen präsentierte Analyse bezog sich auf 1.353 Patienten, 283 davon mit einer HIV-Koinfektion. Bis zu 26% der Patienten hatten eine Leberzirrhose. Überwiegend handelte es sich um den HCV-GT 1, bei monoinfizierten auch um GT 3 und bei koinfizierten um GT 4. Die Mehrzahl der Teilnehmer wurde mit LDV/SOF behandelt.

Beim GT 1 wurden mit den neuen Regimen Heilungsraten über 90% erreicht. Alle Subgruppen (nach Vorbehandlung, mit Leberzirrhose [F4-Fibrose], HIV-Koinfektion oder Diabetes) erreichten Ansprechraten um die 90%. Weniger gut war das Ansprechen bei GT 2 und 3.

Erfolgreich war auch die verkürzte Behandlung mit LDV/SOF mit oder ohne Ribaverin über acht Wochen. Damit beweisen sich DAA-basierte Regime auch im Praxistest als eine hoch effektive und gut verträgliche Therapieoption.