_ Auf eine bislang wenig beachtete Langzeittoxizität weisen Daten aus der EUROSIDA-Studie hin: Hier war Tenofovir (TDF) signifikant mit einem höheren Frakturrisiko — quantifiziert über die Knochendichte — assoziiert, und zwar insbesondere bei einer Helferzellzahl von < 200/μl. Bei immunologisch gesünderen Patienten sank dagegen die Inzidenz der Brüche und Osteonekrosen. Als zusätzliche Risikofaktoren wurden u. a. eine HCV-Infektion, intravenöser Drogengebrauch, ein BMI < 18 und eine vorbestehende KHK identifiziert.

Die gute Nachricht, insbesondere für den Einsatz von TDF im Rahmen einer PrEP: In einer Substudie der iPrEX-Studie nahm nach Absetzen des Medikaments die Knochendichte, gemessen mittels DXA-Scan an der Hüfte, wieder zu. Positiv wirkte sich zudem der Switch von F/TDF auf F/TAF aus: Hier nahmen nach der Umstellung sowohl Knochendichte als auch eGFR zu, und zwar ohne Einbußen bei der Wirksamkeit.