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Prof. Dr. med. H. S. Füeßl Privatpraxis für Integrative Innere Medizin, München

Ein 61-jähriger Mann mit Nikotinabusus und einer Familienanamnese von koronarer Herzkrankheit erwachte mit einem linksthorakalen Druckgefühl, Schwindel und Schweißausbrüchen. Die Herzfrequenz betrug 85/min, der Blutdruck nur 90/60 mmHg. Das EKG bei Aufnahme zeigte einen Sinusrhythmus mit ST-Erhebungen in den Ableitungen II, III, aVF sowie V1 (Abb. A). Wegen der ST-Hebung in V1 vermutete man einen rechtsventrikulären Myokardinfarkt und zeichnete auch rechtsthorakale Ableitungen auf. In diesen erkannte man einen AV-Block mit 2:1-Überleitung und ausgeprägte ST-Hebungen in den Ableitungen rV3 bis rV6, womit die Infarzierung der inferioren Ventrikelanteile mit Einbeziehung des rechten Ventrikels bewiesen war (Abb. B).

Nach Infusionstherapie und temporärer Schrittmacherbehandlung ergab eine Koronarangiografie einen vollständigen Verschluss der rechten Koronararterie (Abb. C, Pfeil). Nach einer perkutanen transluminalen Koronarangioplastie (PTCA) stellten sich die rechte Koronararterie (Abb. D, schwarzer Pfeil) und deren rechtsventrikulärer hinterer Ast (weißer Pfeil) wieder als gut durchblutet dar. Danach verbesserte sich die hämodynamische Situation des Patienten. Eine Kontroll-Echokardiografie ergab eine normale linksventrikuläre systolische Funktion und nur eine leichte rechtsventrikuläre Dysfunktion.

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A: EKG bei Aufnahme. B: rechtsthorakale Ableitungen. C: Verschluss der rechten Koronararterie. D: Z. n. Intervention.

© N Engl J Med. 2016;374:872