_ Obwohl ich eine Frau bin, sprechen meine männlichen Patienten mir gegenüber immer recht offen über ihre Probleme im sexuellen Bereich. Als Ärztin habe ich natürlich auch immer ein offenes Ohr. Einer meiner Patienten z. B. leidet aufgrund einer Wirbelsäulen-OP an Erektionsproblemen. Er greift deswegen regelmäßig dankbar auf seine bewährten „blauen Tabletten“ zurück.

Neulich kam er zu mir in die Praxis, da er mal wieder eine Verschreibung brauchte. Er bat also meine neue Arzthelferin um ein „Sildenafil-Rezept“. Ihr sagte der Name des Wirkstoffs aber nichts, weil sie frisch aus der Kinderklinik zu mir gekommen war. Im Computer sah sie nur, dass es sich dabei um ein Privatrezept handelte, und auch die Packungsgröße gab ihr keinen Hinweis darauf, um welches Medikament es sich wohl handeln könnte. Deshalb fragte sie ganz unbedarft, wie oft er denn die Tabletten nehme und warum. Er hatte diese Frage nicht erwartet und wusste erst nicht recht, was er sagen sollte. Doch dann fing er an zu grinsen, lehnte sich mit beiden Armen auf den Tresen und sagte: „Wissen sie, es gibt doch die Bienchen und die Blümchen.“ Dann senkte er die Stimme und raunte ihr zu: „Und manchmal kommt es eben vor, dass die Blümchen den Kopf hängen lassen.“

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Mit Bienchen und Blümchen sollten Ärzte sich auchauskennen.

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