_ Eine meiner Patientinnen brauchte eine Psychotherapie. Sie war motiviert, und nach wenigen probatorischen Sitzungen konnten wir uns ein genaues Ziel erarbeiten. Zeitgleich wurde ein Platz in der Therapiegruppe frei, und so stellte ich einen Psychotherapieantrag an die Krankenkasse.

Meist werden diese Anträge innerhalb von zwei Wochen bewilligt – dieser hier aber nicht. Eine telefonische Nachfrage erbrachte nur die Auskunft, dass der Antrag noch in Bearbeitung sei. Nach vier Wochen hatte sich immer noch nichts getan.

Als ich kurz davor war, den Platz jemand anderem zu geben, tat sich dann doch etwas – aber nicht das, was ich erhofft hatte. Der MDK verlangte von mir einen Verlaufsbericht der Psychotherapie. Gewöhnlich gehört das nicht zu meinen favorisierten Arbeiten, aber in diesen speziellen Bericht konnte ich ja nicht viel schreiben, weshalb ich ihn unmittelbar verfasste. Ich hielt die Diagnose fest und erklärte, dass ich noch nichts zum Verlauf der Therapie sagen könne, da sie in den vier Wochen seit der Antragstellung noch nicht bewilligt worden war. Noch am selben Tag verschickte ich den Bericht mit der Post – und genau vier Tage später landete die Bewilligung endlich in unserem Briefkasten.

Ich denke, dass wohl der MDK diese Beschleunigung bewirkt hat. Vielleicht zum ersten Mal war ich froh darüber, dass es die MDK-Berichte gibt.