_ Mit dem ersten gegen Interleukin-5 (IL-5) gerichteten Antikörper Mepolizumab (Nucala®) wird eine weitere Asthmaform behandelbar, nämlich das schwere, therapierefraktäre, nicht-allergische eosinophile Asthma.

Wie Dr. Cordula Mohrlang, Medizinische Leiterin des Bereichs Pneumologie bei GSK, anlässlich der Einführungspressekonferenz berichtete, weisen etwa 10% der Patienten ein schweres Asthma auf, das durch herkömmliche Maßnahmen der Therapiestufen 1-4 der Global Initiative for Asthma (GINA) nicht kontrollierbar ist. Das schwere therapierefraktäre Asthma bronchiale lässt sich in mehrere Phänotypen unterteilen, von denen jetzt zwei behandelbar sind:

  • das schwere allergische Asthma sowie

  • das schwere nicht-allergische eosinophile Asthma.

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Schweres nicht-allergisches eosinophiles Asthma kann jetzt gezielt gelindert werden.

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Gute Differenzialdiagnostik notwendig

Das schwere allergische Asthma zeichnet sich durch frühen Erkrankungsbeginn, Allergenbezug der Symptomatik, ggf. allergische Komorbiditäten, Ansprechen auf inhalative Steroide und erhöhte IgE-Werte aus. Therapeutisch kann der IgE-Antikörper Omalizumab versucht werden.

Das schwere nicht-allergische eosinophile Asthma beginnt später im Leben, exazerbiert häufig. Die Symptomatik tritt ohne Allergenbezug auf. Hier sollte die Zahl der Eosinophilen im Blut bestimmt werden. Bei erhöhten Werten, z. B. über 300/μl (über 150/μl unter Steroidtherapie), kann sich ein Therapieversuch mit Mepolizumab lohnen, erklärte der Pneumologe Dr. Volker Töpfer vom Lungenzentrum Ulm.

Die Wirksamkeit des IL-5-Antikörpers ist in den Studien DREAM, SIRIUS und MENSA untersucht worden. Die Ergebnisse zeigen laut Töpfer, dass Mepolizumab die Exazerbationsfrequenz um etwa 50% reduziert, die Symptomatik verbessert und den Bedarf an oralen Steroiden reduziert.

Töpfer betonte, dass es für diese schwer kranken Patienten bisher keine guten Behandlungsoptionen gab. Viele Patienten benötigten hohe Steroiddosen und litten unter erheblichen Nebenwirkungen — von Übergewicht über Osteoporose, Diabetes, Nebennierenrindeninsuffizienz bis hin zum kortisonbedingten Immundefekt.