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Prof. Dr. med. H. S. Füeßl Privatpraxis für Integrative Innere Medizin, München

Eine 26-jährige Frau mit terminaler Niereninsuffizienz aufgrund einer Lupusnephritis stellte sich wegen Fieber, Husten, Atemnot und weiteren Pneumonie-verdächtigen Symptomen vor. Die Symptomatik bestand seit drei Tagen. Als sich ein akutes Lungenversagen eingestellt hatte, benötigte die Patientin schließlich eine extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO), nachdem eine mechanische Ventilation ineffizient war. Ein doppellumiger ECMO-Katheter wurde in der rechten V. jugularis interna platziert, der Blut aus der V. cava superior und inferior ableitete und über den das Blut in den rechten Vorhof zurückströmte. Die Bettaufnahme des Thorax zeigte eine bilaterale Verschattung und ein Bronchopneumogramm. Dieses radiologische Zeichen entsteht, wenn luftgefüllte Bronchien als Folge einer Verschattung der umgebenden Alveolen deutlich sichtbar werden. In Kulturen der bronchoalveolären Lavage wuchsen Moraxella catarrhalis und Hämophilus Influenza.

Die Patientin wurde antibiotisch behandelt und dialysiert. Am neunten Krankheitstag konnte die ECMO beendet werden. Die Patientin wurde in eine Reha-Einrichtung überwiesen. Bei einer Nachuntersuchung sechs Monate später ging es ihr sehr gut.

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Bronchopneumogramm: deutlich sichtbare, luftgefüllte Bronchien als Folge einer Verschattung der umgebenden Alveolen.

© N Engl J Med. 2015;373:2663