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Wo gurgelt man denn hier?

© NinaMalyna / Fotolia

_ Anfang März, zur Grippezeit, waren die Kinderarztpraxen wie gewohnt überfüllt. Ich bekam deshalb mehr Kinder als sonst in meiner Hausarztpraxis zu Gesicht.

In dieser Zeit kam ein achtjähriger Junge mit seinem Vater in die Akutsprechstunde. Er berichtete von Fieber, Husten, Schnupfen und Ohrenschmerzen. Nach der gründlichen Untersuchung, wobei sich bis auf einen geröteten Rachen keine pathologischen Befunde ergaben, empfahl ich dem Vater allgemeine Maßnahmen und schrieb ein Rezept für symptomlindernde und fiebersenkende Medikamente. Dabei erwähnte ich beiläufig, dass auch Gurgeln sinnvoll wäre.

Wir sprachen dann noch über den bevorstehenden Urlaub der Familie, und kurz vor der Verabschiedung fragte mich der Vater noch, womit sein Sohn denn eigentlich Gurgeln sollte. Noch bevor ich antworten konnte, entgegnete der schlaue Junge: „Papa, das ist doch klar! Googeln machen wir mit dem Internet!“

Ich habe ja schon viel von den unerhörten Fortschritten der Telemedizin gehört – aber diese Art der lokalen Anwendung war auch mir neu.