Eine internationale Studie untersuchte die Auswirkungen von Chemo- und Strahlentherapie auf Kinder im Mutterleib. Dabei zeigte sich, dass diese sich nach der Geburt normal entwickeln.
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_ In einer internationalen Studie wurden 129 Kinder, bei deren Müttern während der Schwangerschaft Krebs entdeckt wurde, mit 129 Kindern gesunder Mütter verglichen. Aus Fragebögen und Krankenakten wurden Gesundheitsstatus, Gewicht, Gestationsalter und ethnische Zugehörigkeit sowie Größe, Gewicht und Parität der Mutter ermittelt. Die Strahlendosen wurden nach internationalen Standards geschätzt.
Alle Kinder wurden im Alter von 18 und 36 Monaten neurologisch untersucht. Der Entwicklungsstatus wurde anhand der Bayley Scales of Infant Development evaluiert. Beim zweiten Termin gab es zudem eine kardiologische Untersuchung. Von den krebskranken Müttern erhielten 74,4% Chemotherapeutika und 8,5% eine Strahlentherapie. 10,1% wurden operiert, 1,6% mit anderen Arzneimitteln behandelt. 10,9% erhielten keinerlei Therapie.
Das Geburtsgewicht lag in der Expositionsgruppe bei 22% der Kinder unter der 10. Perzentile, in der Kontrollgruppe bei 15,2% (p = 0,16). Auch die kognitive Entwicklung war annähernd gleich. Gestationsalter und kognitive Entwicklung korrelierte in beiden Gruppen in gleicher Weise. Die kardiologische Untersuchung ergab normale Befunde.
KOMMENTAR
Offenbar belasten weder eine Chemo- und/oder Strahlentherapie noch der mütterliche Stress die Entwicklung des Kindes, zumindest für die ersten 36 Lebensmonate. Eine Krebsdiagnose bei der Mutter muss also kein Anlass für einen Schwangerschaftsabbruch aus kindlicher Indikation sein. Zwar gab es unter Chemo- oder Strahlentherapie eine erhöhte Rate an Frühgeburten, allerdings zeigten diese Kindern im Vergleich zu Frühgeborenen der Kontrollgruppe keine Unterschiede in der neurokognitiven Entwicklung.
Literatur
Amant F et al. Pediatric outcome after maternal cancer diagnosed during pregnancy. New Engl J Med. 2015;373:1824–34
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Reinhardt, D. Schwangere können Krebstherapie beginnen. MMW - Fortschritte der Medizin 158, 46 (2016). https://doi.org/10.1007/s15006-016-7999-1
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