Ein Knochenbruch prädisponiert offenbar dazu, ausgedehnte chronische Schmerzen zu entwickeln. Besonders gilt dies für Hüft- und Wirbelbrüche, wie eine englische Studie zeigt.
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_ Chronische Schmerzen in mehreren Körperregionen („Chronic Widespread Pain“, CWP) sind definiert als Schmerzen, die länger als drei Monate bestehen und das Achsenskelett, die rechte und linke Körperhälfte sowie Regionen oberhalb und unterhalb der Taille betreffen. Ein Schleudertrauma gilt als Risikofaktor.
Ob auch Knochenbrüche mit einer erhöhten CWP-Prävalenz einhergehen, haben britische Forscher zu ermitteln versucht. Die Wissenschaftler unterzogen hierzu die UK-Biobank-Daten von mehr als 500.000 Personen einer Querschnittsanalyse. 9,5% der Untersuchten berichteten von einer Fraktur. Gebrochene Knochen erhöhten das Risiko für CWP signifikant. Stark ausgeprägt war die Steigerung bei Wirbelbrüchen, die mit einem relativen CWP-Risiko von 2,7 bei Männern und 2,1 bei Frauen einhergingen. Bei Frauen erweisen sich zudem Hüftfrakturen als Gefahr; solche Brüche führten zu einer 2,2-fachen CWP-Erhöhung.
Insgesamt lag die CWP-Häufigkeit in der untersuchten Kohorte mit 1,4% relativ niedrig. Zudem erlaubten die Daten keine Aussage über den kausalen Zusammenhang. Es ließ sich nicht einmal ermitteln, was zuerst da war — Fraktur oder Schmerzen. Die Forscher schlagen daher vor, ihre Ergebnisse in einer prospektiven Studie zu prüfen.
Literatur
Walker-Bone K et al. Chronic widespread bodily pain is increased among individuals with history of fracture: findings from UK Biobank. Arch Osteoporos 2016; 11: 1; doi: 10.1007/s11657-015-0252-1
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rb Nach Frakturen sind chronische Schmerzen häufiger. MMW - Fortschritte der Medizin 158, 21 (2016). https://doi.org/10.1007/s15006-016-7790-2
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DOI: https://doi.org/10.1007/s15006-016-7790-2