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Dr. med. Brigitte Moreano Stellvertretende Chefredakteurin brigitte.moreano@springer.com

Menschen ohne kardiovaskuläre Erkrankung haben von einem Ruhepuls unter 50/min, der keine Beschwerden macht, in der Regel nichts zu befürchten, so das Ergebnis einer bevölkerungsbasierten Kohortenstudie. Die 6.733 Studienteilnehmer wurden über zehn Jahre hinweg beobachtet. Zu Beginn war bei keinem eine kardiovaskuläre Erkrankung bekannt. Teilnehmer mit einem Puls unter 50/min hatten ein vergleichbar niedriges Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse wie solche mit einer Herzfrequenz von 50–59/min. Personen mit einer Frequenz über 80/min waren dagegen signifikant häufiger von Herz-Kreislauf-Komplikationen betroffen. Ein weitgehend linearer Anstieg mit der Herzfrequenz zeigte sich auch bei der Mortalität. Bei Patienten mit Medikamenten, die die Herzfrequenz senken (v. a. Betablocker und Nicht-Dihydropyridin-Kalziumantagonisten), ergab sich allerdings ein J-förmiger Zusammenhang zwischen Puls und Sterberate: Bei einem Ruhepuls über 80/min lag die Mortalität um 255% höher als im Bereich von 60–69/min. Gleichzeitig war sie auch bei einem Puls unter 50/min um 142% erhöht.