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Prof. Dr. med. H. S. Füeßl Privatpraxis für Integrative Innere Medizin, München

Im September 2014 wurde ruchbar, dass Wissenschaftler am Karolinska Institut in Stockholm seit langer Zeit eine Wette laufen hatten, wer von Ihnen die meisten Zitate aus den Songs von Bob Dylan in seinen Arbeiten unterbringen würde. Ein Bibliothekar hat nun die gesamte biomedizinische Literatur durchforstet. Songtexte und Albumtitel von der Website bobdylan.com wurden im Mai 2015 für eine Medline-Suche genutzt.

Insgesamt fand man in 727 Literaturstellen 213 eindeutige Dylan-Zitate. Der älteste Artikel erschien 1970 im Journal of Practical Nursing, acht Jahre nach Dylans erstem Album. Bis 1990 fanden sich nur wenige Treffer, danach aber nahmen sie exponentiell zu. Das mit Abstand meistzitierte Dylan-Lied ist „The Times They Are A-Changin’“ mit 135 Zitaten. 2002 erschien in der Zeitschrift Burns sogar ein Beitrag, in dem jeder Textabschnitt mit einem kompletten Zitat aus diesem berühmtesten Lied von Dylan beginnt („Come editors and authors throughout the land“). Jüngere Arbeiten aus dem Karolinska Institut lassen Dylan-Spuren erkennen mit Titeln wie „Like a rolling histone“ oder „Dietary nitrate — a slow train coming“. Als die höhere Schule der Dylanologie darf gelten, wenn es einem Autor gelingt, gleich zwei Dylan-Zitate in eine Übersichtsarbeit der Herstellung von Neuronen aus Knochenmarkszellen zu packen: „Blood on the tracks: a simple twist of fate?“

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Ikonisches Dylan Plattencover von 1964.