_ Für aussagekräftige Ergebnisse kommt man um das rektale Fiebermessen nicht umhin. Messungen in Ohr, Mund oder unter der Achsel sind zu ungenau.

Intensivmediziner um Daniel J. Niven vom Peter Lougheed Center in Calgary hatten insgesamt 75 prospektive Studien ausgewertet, in denen die Genauigkeit der peripheren mit zentralen Fieber-Messmethoden verglichen worden war.

Alle nicht invasiven zentralen Verfahren garantierten eine klinisch akzeptable Übereinstimmung von plus/minus 0,5 °C bezogen auf die Messung mittels Pulmonaliskatheter. Messungen im Ohr, unter der Achsel und unter der Zunge oder an der Schläfe erreichten diese Vorgabe nicht. Vor allem bei fiebrigen Patienten wichen die Messwerte deutlich stärker von der tatsächlichen Temperatur ab. Auch die diagnostische Genauigkeit war schlecht. Die peripheren Messmethoden erreichten gerade mal eine Sensitivität von 64%. Die Autoren empfehlen, die Körpertemperatur rektal oder — bei liegendem Blasenkatheter — in der Blase zu bestimmen. Sollte eine zentrale Messung nicht möglich sein, ist nach ihrer Ansicht bei Kindern die Messung im Ohr und bei Erwachsenen die Messung unter der Zunge die beste Alternative.

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Stimmt der Wert?

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