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Prof. Dr. med. M. Storr Zentrum für Endoskopie, Starnberg

_ Die aktuell beobachtete Zunahme von Infektionen mit Clostridium (C.) difficile liegt nicht nur an der steigenden Anzahl älterer und multimorbider Patienten, sondern auch an der nach wie vor zunehmenden Verschreibung von Antibiotika und dem vermehrten Auftreten von C.-difficile-Stämmen mit höherer Virulenz. In der Folge gibt es auch immer mehr komplizierende Verläufe und Rezidive, insbesondere multiple — was bisher allerdings lediglich aus Fallbeschreibungen und kleineren epidemiologischen Studien bekannt war.

Eine große epidemiologische Studie aus den USA beschreibt nun, dass in den Jahren 2000–2010 eine Verdoppelung der stationären Aufenthalte aufgrund einer Infektion mit C. difficile zu beobachten war. Im gleichen Zeitraum verdreifachte sich die Zahl der stationär aufgenommen Patienten mit einem toxischen Megakolon — ein eindrucksvoller Hinweis darauf, dass die komplizierten Verläufe überproportional zunehmen. Die Mortalität des C.-difficile-assoziierten toxischen Megakolon stieg von 13,6% auf 24,5%.

KOMMENTAR

In Kenntnis dieser Daten sollten Infektionen mit C. difficile vermieden bzw. frühzeitig erkannt werden — durch einen rationalen Einsatz von Antibiotika, geeigneten Hygienemaßnahmen und gesteigerte Aufmerksamkeit. Insbesondere bei Risikopatienten sollten durch eine zeitnahe und zielgerichtete Diagnostik sowie Therapie schwere und rezidivierende Verläufe abgewendet werden. Durch einen einfachen Stuhltest kann die Diagnose rasch gesichert werden. In dringenden Fällen erscheint auch ein Therapiebeginn vor Eintreffen des Laborergebnisses als ein probates Vorgehen.