_ Die Studienautoren um Andrew Geller vom Center for Disease Control and Prevention in Atlanta fanden in den Berichten von 63 Notaufnahmeabteilungen insgesamt 3.667 Fälle, die in den Jahren von 2004 bis 2013 mit unerwünschten Wirkungen von Nahrungsergänzungsmitteln in Zusammenhang gebracht worden waren. Auf Basis dieser Stichprobe errechneten sie, dass in den USA durchschnittlich etwa 23.000 Notaufnahmen pro Jahr wegen solcher Nebenwirkungen passieren. Diese würden ihren Schätzungen zufolge jährlich zu etwa 2.154 Hospitalisierungen führen.

Erstaunlich häufig, nämlich in einem Viertel der untersuchten Fälle, waren junge Menschen im Alter zwischen 20 und 34 Jahren betroffen. Bei etwa einem Fünftel der Notaufnahmen hatte ein Kind ein Präparat — meist einen Mikronährstoff (61,9%) — unbeaufsichtigt zu sich genommen.

Auffällig häufig und vor allem bei jungen, 20- bis 35-jährigen Personen kam es unter den sogenannten Schlankheitspillen zu kardialen Beschwerden wie Herzrasen, Brustschmerzen oder Tachykardie; diese Präparate waren für 71,8% der mit solchen Beschwerden einhergehenden Notaufnahmen verantwortlich. Ebenfalls nicht selten traten kardiale Beschwerden in Verbindung mit Bodybuilding-Produkten und sexualfördernden Substanzen auf (in 49,8% und 37,3%).