Gewann die deutsche Mannschaft bei der Weltmeisterschaft 2014 ein Spiel, steigerte sich laut einer psychologischen Studie kurzfristig das individuelle Wohlbefinden der Fernsehzuschauer.
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Ob sich Fußballsiege auch auf das persönliche Wohlbefinden auswirken, wurde während der Weltmeisterschaft 2014 untersucht. Mithilfe einer Smartphone-App befragte man 231 zufällig ausgewählte Personen dreimal täglich an den Spieltagen der deutschen Nationalmannschaft in der Gruppenphase. Dabei unterschied man zwischen Personen, die die Spiele im Fernsehen ansahen, und solchen, die dies nicht taten. Auf einer visuellen Analogskala zwischen 0 und 100 machten die Teilnehmer Angaben zu ihrem Befinden. Daneben wurden das allgemeine Fußball-Interesse und soziodemografische Daten abgefragt.
Es zeigte sich, dass sich das Wohlbefinden der Zuschauer im Vergleich zu den Nicht-Zuschauern kurz nach dem Spiel tatsächlich signifikant erhöhte. Allerdings war dieser Effekt nur feststellbar, wenn das deutsche Team gewonnen hatte. Zusätzlich ergab sich eine nicht ganz signifikante Assoziation zwischen der Höhe des Sieges und dem Wohlbefinden. Dementsprechend war das Wohlbefinden am größten nach dem 4:0 gegen Portugal, während das 2:2 gegen Ghana und das 1:0 gegen die USA kleinere Ausschläge auslösten. Leider hielt die Steigerung nur kurze Zeit an. Bereits am nächsten Morgen hatte sich die Stimmung wieder normalisiert.
KOMMENTAR
Fußball scheint also tatsächlich eine Art von Droge für das Volk zu sein. Ähnlich wie bei anderen Drogen hält der Effekt nur kurz an. Unabhängig davon weist die Studie neue methodische Wege der Forschung auf, indem große Datenmengen auf einfache Weise per Handy erhoben wurden.
Literatur
Stieger S et al. Soccer results affect subjective well-being, but only briefly: a smartphone study during the 2014 FIFA World Cup. Front Psychol. 2015;6:497.
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Füeßl, H.S. Fußballsiege machen glücklich – aber nur kurz. MMW - Fortschritte der Medizin 157, 38 (2015). https://doi.org/10.1007/s15006-015-3533-0
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