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Prof. Dr. med. H. S. Füeßl

Privatpraxis für Integrative Innere Medizin, München

Eine 55-jährige Frau klagte seit vier Monaten über Müdigkeit und geschwollene Beine. Bei der Untersuchung war auf den ersten Blick eine ausgeprägte Elephantiasis zu erkennen. In den Routine-Laborbefunden fand man einen TSH-Spiegel von über 100 mU/l (Normalbereich 0,3–5,6) und einen fT4-Wert von unter 2 pmol/l (7,8–14,4).

Patienten mit lange bestehender Hypothyreose können ein Lymphödem entwickeln. Zusätzlich zu der typischen Schwellung mit Einbeziehung der Zehen stellen sich Hautverfärbungen sowie verruköse, hyperkeratotische und papillomatöse Hautveränderungen ein. Die Elephantiasis wird deshalb als Elephantiasis nostras verrucosa bezeichnet. Man nimmt an, dass es aufgrund des gestörten Thyroxin-Metabolismus zu einem Anstieg der Albuminkonzentration im Interstitium und im Extrazellulärraum sowie einem reduzierten Lymphabfluss kommt. Ob die hier gezeigten Veränderungen nach Substitution der Hypothyreose noch vollständig rückbildungsfähig sind, erscheint unwahrscheinlich.

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Augeprägte Elephantiasis beider Beine einer 55-jährigen Frau.

© BMJ. 2015;350:h2010