_ Immer mehr Frauen sind in bisher von Männern dominierten Sportarten wie Fußball, Rugby oder Boxen aktiv, weshalb es wichtig ist, die geschlechtsspezifischen anatomischen Veränderungen des Herzens zu verstehen, so Prof. Sanjay Sharma, London.

Untersucht wurden daher 1.082 gesunde Athleten, davon 41% Frauen zwischen 21 und 27 Jahren, die insgesamt 40 verschiedene Sportarten betrieben. Sie waren eingeteilt in drei Gruppen: für statische (z. B. Gerätetraining; 10%), dynamische (z. B. Langstreckenlauf; 28%) oder gemischte (dynamische und statische; 62%) Belastungsarten. Alle Teilnehmer wurden echokardiografisch und mittels Elektrokardiogramm überwacht.

In allen drei Sportartgruppierungen hatte die Mehrheit sowohl der Männer als auch der Frauen eine normale Herzgeometrie (jeweils etwa 70%). Unterschiede gab es aber bei der linksventrikulären Masse und der relativen Wanddicke. Beide Werte lagen bei den Frauen etwas niedriger. Nach Adjustierung des Körpergewichts zeigte sich bei ihnen zudem eine stärkere enddiastolische Vergrößerung des linken Ventrikels. Dynamische Sportarten führten unter Frauen häufiger zu exzentrischen Hypertrophien, während bei Männern öfter konzentrische Hypertrophien vorkamen.

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Wessen Herz hält länger durch?

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