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Prof. Dr. med. H. S. Füeßl

Privatpraxis für Integrative Innere Medizin, München

Ein 87-jähriger Mann mit Diabetes, Hypertonie, koronarer Herzkrankheit und Symptomen einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) wurde wegen eines rechtsseitigen Kolonkarzinoms stationär zur Hemikolektomie aufgenommen. Gemäß den Vorgaben des Krankenhauses zur Prophylaxe thromboembolischer Ereignisse erhielt er niedermolekulares Heparin und Kompressionsstrümpfe. Postoperativ stellte man eine Nekrose an der Spitze der rechten Großzehe fest.

Patienten mit einem hohen Risiko für eine pAVK müssen vor Anpassung von Thrombosestrümpfen hinsichtlich ihrer Durchblutungsverhältnisse sorgfältig untersucht werden. Entsprechend der Leitlinie des National Institute for Health and Care Excellence aus dem Jahr 2010 sollten bei Vorliegen einer Durchblutungsstörung alternative Maßnahmen erwogen werden, z. B. eine pneumatische Kompression oder Fuß-Impuls-Technologie.

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Nekrose an der Spitze der rechten Großzehe nach dem Tragen von Kompressionsstrümpfen im Krankenhaus.

© BMJ. 2015;350:h1174