Die stationäre Aufnahme ins Krankenhaus am Wochenende geht mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für eine Hospitalinfektion, längerem Krankenhausaufenthalt und höheren Kosten einher.
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_ In den USA wurde 2001 der Begriff der „never events“ durch das nationale Qualitätsnormforum eingeführt. Dabei handelt es sich um schwerwiegende, kostspielige und vermeidbare medizinische Fehler, die eigentlich niemals passieren dürften. Nach Presseverlautbarungen in Dezember 2014 soll ein Rückgang dieser Fehler um 17% in den Jahren 2010–2014 etwa 50.000 Leben gerettet und etwa 11 Milliarden Dollar eingespart haben.
Zu „never events“ gehören z. B. Luftembolien, vergessene Fremdkörper im Operationsgebiet, Übertragung nicht kompatibler Blutkonserven, Druckgeschwüre, katheterassoziierte Harnwegsinfekte, schlechte Blutzuckereinstellung, Stürze und Traumata, tiefe Venenthrombosen und Lungenembolien, iatrogener Pneumothorax sowie Wundinfektionen nach orthopädischen Eingriffen, Implantation von elektronischen Geräten und bariatrischer Chirurgie.
Anhand einer nationalen Datenbank wurden die Daten von über 351 Mio. zwischen 2002 und 2010 in US-amerikanischen Krankenhäusern stationär behandelten Patienten analysiert. 19% von ihnen wurden an einem Wochenende aufgenommen. Die Gesamtrate von im Krankenhaus erworbenen Problemen betrug 4,1%. Dabei bestand ein signifikanter Unterschied zwischen den werktags aufgenommenen Patienten, von denen 3,7% Komplikationen hatten, und den am Wochenende aufgenommenen mit einer Rate von 5,7%.
Die Wahrscheinlichkeit, eine oder mehrere der genannten Komplikationen zu erleiden, war bei Aufnahme am Wochenende um 20% höher als während der Woche. Trat eine Komplikationen auf, bestand eine um 83% höhere Wahrscheinlichkeit für höhere Kosten und eine um 38% höhere Wahrscheinlichkeit für einen längeren Klinikaufenthalt.
Kommentar
Jeder, der schon einmal im Krankenhaus gearbeitet hat, weiß, dass der Betrieb am Wochenende nicht so funktionieren kann wie während der Woche. Andernfalls wären alle Verwaltungsleiter schon auf die Idee gekommen, das Personal – das immerhin ca. 75% des Gesamtbudgets „verschlingt“ – auf ein Drittel zu reduzieren. Die Zunahme krankenhausspezifischer Komplikationen mag skandalös erscheinen, ist aber für Kenner der Verhältnisse ziemlich normal. Man bedenke auch, dass es am Wochenende mehr Notfälle und unvorhergesehene Ereignisse gibt, die naturgemäß mit schlechteren Behandlungsergebnissen und höheren Fehlerquoten einhergehen.
Literatur
Attenello FJ et al. (Korres.: wentimot@usc.edu): Incidence of „never events“ among weekend admissions versus weekday admissions to US hospitals: national analysis. BMJ. 2015;350:h1460
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Füeßl, H.S. Shit happens – in Kliniken öfter am Wochenende. MMW - Fortschritte der Medizin 157, 44 (2015). https://doi.org/10.1007/s15006-015-3474-7
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