_ Dass eine gute Handhygiene erlernt werden kann und dass diese tatsächlich dazu beiträgt, die Ausbreitung von Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten zu verhindern, hat eine britische Studie gezeigt. Über 20.000 Haushalte wurden aufgefordert, an der Studie teilzunehmen. Die Studie lief über drei Winter, von Januar 2011 bis März 2013.

Die eine Hälfte der Probanden wurde auf eine Internetplattform hingewiesen, auf der das Programm zur Handhygieneschulung sowie Fragebögen hinterlegt waren. Die andere Hälfte wurde nur aufgefordert, monatlich zugesandte Fragebögen zu durchgemachten Infektionen auszufüllen.

In die Intention-to-treat-Analyse flossen die Daten von 16.908 Teilnehmern ein, die zum Ende der jeweils 16-wöchigen Intervention alle Fragebögen ausgefüllt hatten. Von den 8.241 Teilnehmern der Interventionsgruppe berichteten 51%, im entsprechenden Zeitraum eine oder mehrere Atemwegsinfektionen durchgemacht zu haben, in der Kontrollgruppe lag dieser Anteil bei 59% — ein signifikanter Unterschied.

Die Online-Schulung reduzierte offenbar auch die Übertragung von Infektionen zwischen den Haushaltsmitgliedern: So sank der Anteil der Mitbewohner, die innerhalb einer Woche an denselben Symptomen erkrankten, von 8,8 auf 6,6%.

Die Teilnehmer an der Schulung profitierten, sofern sie erkrankt waren, mit einer kürzeren Krankheitsdauer (9,8 gegenüber 10,6 Tage) und weniger Krankheitstagen (5,2 gegenüber 6,5). Von schwereren Symptomen wurden sie durchschnittlich einen halben Tag kürzer geplagt (2,1 verglichen mit 2,6 Tagen). Als „Nebeneffekt“ berichtete die Interventionsgruppe außerdem über weniger Magen-Darm-Infektionen.

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Infektprophylaxe beginnt am Waschbecken.

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Auch die Zahl der Arztbesuche und vor allem der Einsatz von Antibiotika war leicht, aber signifikant zurückgegangen.