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Prof. Dr. med. H. S. Füeßl Isar-Amper-Klinikum, KlinikumMünchen-Ost, Haar

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Röntgenaufnahme des Schädels eingedrungenem Nagel (A), dreidimensionale Rekonstruktion einer Schädel-CT (B)

© Lancet 2014;383:e10

Ein 46 -jähriger Mann suchte auf eigenen Beinen die Nothilfe auf, nachdem er sich mit einer Nagelmaschine versehentlich selbst einen Nagel in den Kopf geschossen hatte. Er wies als einziges Symptom leichte stirnbetonte Kopfschmerzen auf. Bei der Untersuchung zeigte sich kein fokales neurologisches Defizit. Auf einer Röntgenaufnahme und im CT des Schädels erkannte man einen 6,35 cm langen Nagel, der durch das rechte Stirnbein 4,1 cm in das Gehirn eingedrungen war. Zusätzlich bestand eine leichte interzerebrale Blutung und ein geringgradiger Pneumoenzephalus (Abb.). Der Nagel wurde erfolgreich entfernt, wobei es nur zu einer geringfügigen Blutung kam. Der Mann erholte sich rasch und wurde nach Hause entlassen.

Man ist immer wieder erstaunt darüber, wie selbst schwere penetrierende Hirnverletzungen völlig asymptomatisch verlaufen können. Es kommt allein auf die Lokalisation an. Wäre der Nagel durch den Hals in die Schädelbasis eingedrungen, so hätte das wohl das Ende des Mannes bedeutet.