Die Lyme-Borreliose, die durch Zecken übertragen wird, durchläuft verschiedene Stadien und bietet deshalb ein buntes Erscheinungsbild. Die Diagnostik beruht auf den klinischen Befunden und der Serologie.
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_ Der Hauptvektor für die Übertragung der Borreliose in Europa ist die Zecke. „Unter 1500 Meter Höhe sind ca. 20–30% der Zecken mit Borrelien infiziert“, sagte Prof. Stefano Bassetti vom Universitätsspital Basel.
Stadien der Infektion
Am Anfang der Infektion steht das Erythema migrans, das bis zu fünf Wochen nach dem Zeckenstich auftreten kann. Bei einer frühen Disseminierung können sich innerhalb von mehreren Monaten multiple Erythema migrans, ein benignes Lymphozytom, eine Karditis, eine Arthritis oder eine frühe Neuroborreliose (Meningitis, Radikulitis, Hirnnervenausfälle) entwickeln. Im Spätstadium manifestiert sich die Borrelien-Infektion dann nach vielen Monaten bzw. Jahren in Form einer Acrodermatitis chronica atrophicans, einer chronischen Lyme-Arthritis oder einer chronischen Neuroborreliose.
Typisch für das Erythema migrans ist ein sich ausdehnender roter bis blau-roter Fleck mit zentraler Abheilung. Der Rand der Läsion ist meist scharf begrenzt und intensiv verfärbt, aber kaum erhaben. Zusätzlich können Begleitsymptome wie Fieber, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Arthralgien oder Myalgien auftreten. „Beim Erythema migrans handelt es sich um eine rein klinische Diagnose, da die Serologie in 50% der Fälle noch negativ ist“, so Bassetti.
Lyme-Arthritis wenig schmerzhaft
Typisch für die Lyme-Arthritis ist eine Monarthritis oder eine asymmetrische Oligoarthritis, wobei vor allem Knie, Ellenbogen und oberes Sprunggelenk betroffen sind. Die Arthritis verläuft schubweise und geht typischerweise mit einem großen Erguss einher. Die Entzündungszeichen sind nur gering erhöht und die betroffenen Gelenke sind nur wenig schmerzhaft.
Kein Labor ohne Klinik
Die Diagnostik der Lyme-Borreliose stützt sich auf die Laborbefunde, die jedoch nur in Zusammenhang mit der klinischen Manifestation aussagekräftig sind. Als Screening empfiehlt sich der ELISA-Test, der, falls positiv, durch einen Western-Blot bestätigt werden muss. „Nur wenn dieser Bestätigungstest positiv ist, darf man von einer positiven Serologie sprechen“, so Bassetti. Darüber hinaus müsse bedacht werden, dass der isolierte Nachweis von IgM oft ein falsch positiver Befund ist. Nach einer erfolgreichen Behandlung können sowohl IgG- als auch IgM-Antikörper intrathekal über Jahre persistieren. „Deshalb sollte eine Serologie nur dann veranlasst werden, wenn die Symptome auch zu einer Borreliose passen“, erklärte Bassetti. Verlaufskontrollen der Serologie sind nicht sinnvoll.
Für die Diagnostik der späten Neuroborreliose ist der Nachweis spezifischer intrathekaler Antikörper obligat.
Literatur
medArt Basel, 17.6.2013
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STI Ein Zeckenstich und seine vielfältigen Folgen. MMW - Fortschritte der Medizin 155, 17 (2013). https://doi.org/10.1007/s15006-013-2018-2
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