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_ Die Behandlung des akuten Koronarsyndroms (ACS) gilt bei Hochrisikopatienten mit Diabetes mellitus als große Herausforderung. Gerade diese Patientengruppe profitiert von der Therapie mit Prasugrel.

Bei Diabetes-Patienten führt die Hyperglykämie zu einer veränderten Pathophysiologie der Blutplättchen, wie PD Dr. Jolanta Siller-Matula, Wien, erklärte. Wichtig sind hierbei die Polymorphismen des Insulinrezeptors der Thrombozyten, die mit einem zwei- bis dreifach höheren Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis verbunden sind. Siller-Matula betonte, dass eine potente Hemmung der Plättchenaggregation bei Diabetikern mit ACS und perkutaner Koronarintervention (PCI) in der Sekundärprophylaxe für die Reduktion des ischämischen Risikos entscheidend sei.

Risiko sinkt

Dass die Hochrisikogruppe der Diabetespatienten von einer Therapie mit Prasugrel (Efient®) profitiert, erläuterte Prof. Marco Roffi vom Universitätskrankenhaus Genf anhand der Ergebnisse einer Subgruppenanalyse der TRITON-TIMI 38-Studie [Wiviott SD et al. Circulation 2008;18:1626–36]. Hier zeigte sich, dass Diabetespatienten mit ACS-PCI unter Prasugrel deutlich bessere Ergebnisse erreichten verglichen mit Clopidogrel. „Der primäre Endpunkt aus kardiovaskulär bedingtem Tod, Herzinfarkt und Schlaganfall verringerte sich unter Prasugrel auf 12,2% gegenüber 17,0% unter Clopidogrel“, erklärte der Kardiologe.

ACS-PCI-Diabetiker, die mit Insulin behandelt werden, erreichten unter Prasugrel sogar eine absolute Risikoreduktion von 7,9% hinsichtlich der primären Endpunkte. „Das bedeutet, die Patienten mit dem höchsten Risiko haben auch den größten Benefit“, konstatierte Roffi. Beim wichtigen Endpunkt Stent-Thrombose lag die absolute Risikoreduktion unter Prasugrel bei 1,6%. Das Risiko für schwere Non-CABG-Blutungen war vergleichbar mit Clopidogrel (Prasugrel 2,5%, Clopidogrel 2,6%).