Injektionen von Botulinumtoxin können außer Mimikfalten auch Fettglanz von der Stirn beseitigen. Darüber hinaus sorgt die Glättung der Glabellafalte nicht nur für ein entspannteres Aussehen, sondern möglicherweise auch für die Linderung von Depressionen.

Letzteres haben Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover und der Universitätsklinik Basel in einer randomisierten kontrollierten Studie beobachtet. 30 Patienten mit therapieresistenter Depression war einmalig entweder Botulinumtoxin oder Placebo in die Glabellaregion injiziert worden. Schon nach zwei Wochen hatten sich in der Verumgruppe die Depressionen deutlich gebessert, nach sechs Wochen war die Schwere der Depression bei 60% der Probanden mindestens halbiert, ein Effekt, der sich bis zum Studienende nach 16 Wochen weiter verstärkte. Unter Placebo war dagegen nur eine geringfügige Besserung der Symptome eingetreten. Die beobachtete antidepressive Wirkung des Gifts wird mit der Facial-Feedback-Hypothese erklärt. Danach ist die Mimik nicht nur Ausdruck einer Stimmungslage, sondern wirkt auch auf die Stimmung zurück. Und die Botulinumtoxin-Injektion lähmt Muskeln in der Glabellaregion, die durch Emotionen wie Ärger, Angst oder Traurigkeit aktiviert werden.

Intrakutan injiziertes Botulinumtoxin könnte eine Behandlungsoption für sehr fettige Haut sein. In einer offenen Studie mit 25 Patienten wurde eine Woche bis drei Monate nach der Applikation im Stirnbereich ein Rückgang der Sebumproduktion um 60–80% gemessen. Ein vergleichbarer Effekt lässt sich bisher nur mit oralem Isotretinoin erzielen.