_ Der mit Abstand wichtigste kardiovaskuläre Risikofaktor der kardiovaskulären Mortalität ist die Hypertonie. Hochrisiko-Patienten benötigen oft mehrere Antihypertensiva und können daher von Fixkombinationen profitieren.

Laut Prof. Jürgen Scholze, Berlin, ist in der Regel ein therapeutischer Zielwert < 140/90 mmHg anzustreben. Bei über 80-Jährigen betrage der systolische Zielwert < 150 mmHg, bei KHK-Patienten 130–139 mmHg. Bei Vorliegen einer chronischen Nierenerkrankung sollte laut Prof. Dr. Harm Peters, Berlin, ein Wert von < 130/80 mmHg angestrebt werden. Wichtig auch: Der Blutdruck muss über 24 Stunden stabil sein.

Hochrisiko-Patienten, etwa Hypertoniker mit Diabetes, KHK, Myokardinfarkt oder Niereninsuffizienz, sollten laut Mahfoud vor allem bei starkem Abweichen vom Zielblutdruck bereits initial eine Kombination erhalten: In der vierarmigen TRINITY-Studie mit der Dreifachkombination Olmesartan/Amlodipin/HCT sei innerhalb von zwölf Wochen der Zielblutdruck von < 90 mmHg (diastolisch) bei 85,7% und < 140/90 mmHg bei 69,9% der Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Hypertonie erreicht worden (Oparil S et al. Clin Ther 2010; 32(7):1252–69). Der Anteil war in beiden Fällen signifikant höher als bei einer der jeweiligen Zweifachkombinationen (je p < 0,001 für Drei- vs. jede Zweifachkombination).

Peters empfahl, bei Hypertonikern mit chronischer Nierenerkrankung ebenfalls früh mehrere Substanzklassen zu kombinieren. Meist seien Dreifachkombinationen nötig. Zudem solle firstline ein Angiotensin-II-Hemmer zum Einsatz kommen.

Scholze sieht Vorteile in Fixkombinationen, weil diese vor allem bei Multimorbidität die Adhärenz verbessern, was den Ergebnissen der ONTARGET-Studie zufolge die kardiovaskuläre Mortalität halbieren kann (Tavazzi L et al. ESC Congress, Paris, 2011). Zu diesen Fixkombinationen gehören unter anderem Olmesartan/Amlodipin (Vocado®) und Olmesartan/Amlodipin/HCT (Vocado® HCT).