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Prof. Dr. med. H.-C. Diener Klinik für Neurologie, Universitätsklinik Essen

_ Die Studie wurde in Spanien durchgeführt. 275 Patienten wurden innerhalb von 14 Tagen nach dem Auftreten von unspezifischen Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule in vier Therapiegruppen eingeteilt: 1. konventionelle Behandlung mit Bettruhe und/oder nicht steroidalen Antirheumatika, 2. chinesische Akupunktur mit fünf Sitzungen über zwei Wochen, 3. Scheinakupunktur, bei der die Akupunkturnadeln am Rücken jenseits von chinesischen Akupunkturpunkten platziert wurden, 4. Placeboakupunktur, bei der nur lokaler Druck am Rücken ausgeübt wurde, der Patient aber nicht wusste, dass keine Nadeln platziert worden waren.

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Akupunktur: Nur Placebo oder echter biologischer Effekt?

© Klaus Rose

Eine klinisch relevante Verbesserung gaben 73,5% der Patienten an mit der chinesischen Akupunktur, 75% mit der Scheinakupunktur, 65% mit der Placeboakupunktur und 44,3% in der Kontrollgruppe. Der Unterschied zwischen den drei Akupunkturgruppen und der Kontrollgruppe war statistisch signifikant.

Kommentar

Diese gut durchgeführte Studie aus Spanien reiht sich ein in eine ganze Reihe von Akupunkturstudien, die in den letzten Jahren durchgeführt wurden. Die meisten dieser Studien zeigten eine Überlegenheit der Akupunktur gegenüber einer konservativen Therapie. Die meisten Studien erbrachten allerdings auch keinen Unterschied zwischen einer echten chinesischen Akupunktur, einer Scheinakupunktur und in einigen Studien gegenüber einer Placeboakupunktur. Dies legt sehr nahe, dass es sich bei dem Behandlungseffekt bei der Akupunktur um einen ausgeprägten Placeboeffekt handelt und nicht um den unterstellten biologischen Effekt der Akupunktur selbst.