Die Nierenbeteiligung beim Sjögren-Syndrom scheint sich nicht auf die tubulo-interstitielle Nephritis zu beschränken, wie eine Studie ergab. Bei etwa 30% der Patienten fanden sich glomeruläre Veränderungen wie membranoproliferative Glomerulonephritis, fokal-segmentale Glomerulosklerose, minimal change Nephropathie oder membranöse Glomerulonephritis.

Aus der Studie ging auch hervor, dass die meisten Patienten mit Sjögren-Syndrom schon ein spätes Stadium der chronischen Nierenerkrankung aufwiesen. Zwei Drittel hatten eine meist mäßig ausgeprägte Proteinurie, die Hälfte waren Hypertoniker. Während die Proteinurie sehr gut auf die Steroid-Monotherapie ansprach, die alle Patienten erhielten, blieb die Nierenfunktion unverändert oder verschlechterte sich.

Prof. Dragun zog aus diesen Daten den Schluss, dass man bei Patienten mit Sjögren-Syndrom die Nierenfunktion, Proteinurie und den Blutdruck regelmäßig kontrollieren und frühzeitig eine Nierenbiopsie durchführen sollte. „Eine multimodale Therapie wäre wahrscheinlich besser als nur Steroide zu geben“, meinte Dragun weiter.

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Parotisschwellung beim Sjögren-Syndrom.

© H. S. Füeßl