Ältere Menschen, die schlecht hören, weisen laut einer US-Studie oft Zeichen beschleunigten kognitiven Abbaus auf. Knapp 2000 Probanden im mittleren Alter von 77 Jahren, die im modifizierten Mini Mental State Test (3MS) keine kognitive Beeinträchtigung zeigten, wurden sechs Jahre lang nachbeobachtet. 1162 Probanden hatten zu Beginn eine Gehörminderung aufgewiesen. Die Rate des Abfalls im 3MS-Test betrug bei ihnen 0,65 Punkte pro Jahr. Bei den normal Hörenden waren es jährlich nur 0,46 Punkte. Für einen Abfall um 5 Punkte im 3MS würden Senioren, die schlecht hören, rechnerisch 7,7 Jahre benötigen. Bei erhaltenem Gehör wären es 10,9 Jahre. Wie die Hörminderung mit dem mentalen Verfall zusammenhängt, ist noch unklar. Senioren, die Hörgeräte trugen, zeigten zwar einen leicht geringeren Abfall ihrer geistigen Leistungen; signifikant war der Unterschied aber nicht.