figure 1

Auch KHK-Patienten sollten hier lieber draußen bleiben.

© Hildenbrand/dpa

_ Wenn am Arbeitsplatz und in Restaurants und Bars nicht mehr geraucht werden darf, gibt es deutlich weniger Herzinfarkte, bestätigt eine aktuelle US-Studie. Danach ist Passivrauchen ein wichtiger vermeidbarer Risikofaktor für einen Herzinfarkt.

In Olmstedt County in Minnesota wurde im Jahr 2002 in Restaurants und im Jahr 2007 auch in Bars und an allen Arbeitsplätzen das Rauchen verboten. Eineinhalb Jahre später lag die Herzinfarktrate in der Bevölkerung um 33% niedriger als vor Einführung der Gesetze zum Nichtraucherschutz, wie Ärzte um Dr. Richard D. Hurt von der Mayo Clinic in Rochester jetzt berichten.

Die Mediziner hatten die Krankenakten aus den beiden Krankenhäusern des Landkreises nachträglich ausgewertet. In den 18 Monaten vor dem ersten Antirauchergesetz hatten sich pro 100 000 Einwohner 150,8 Herzinfarkte ereignet, in den 18 Monaten nach dem zweiten Gesetz waren es nur noch 100,7 (p < 0,001). Das Rauchverbot in Restaurants allein hatte dagegen nicht zu einem Rückgang von Herzinfarkten geführt.

Die Befürchtung, dass bei einem Rauchverbot in öffentlichen Räumen verstärkt zu Hause gequalmt wird, bestätigte sich nicht. Im Gegenteil: Der Pro-Kopf-Verbrauch an Zigaretten wie auch die Zahl der Raucher ging zurück. Andere Ursachen für die drastische Absenkung der Herzinfarktrate schließen Witt et al. weitgehend aus: Die Prävalenzraten von Bluthochdruck und Hypercholesterinämie blieben im Studienzeitraum unverändert, die von Adipositas und Diabetes nahmen sogar zu.

Die US-Studie bestätigt andere Studien, in denen nach Einführung von Rauchverboten ebenfalls verminderte Herzinfarktraten festgestellt wurden. Nach einer Metaanalyse von 17 Studien gehen infarktbedingte Klinikeinweisungen um 10% zurück (Mackay DF et al., Heart 2010).

Laut Witt et al. „sollte Passivrauchen zusätzlich zu einer positiven Familienanamnese, Bluthochdruck, Hyperlipidämie, Diabetes und Bewegungsmangel als Hauptrisikofaktor für einen Herzinfarkt angesehen werden“. Und weiter: „Jeder sollte soweit wie möglich das Passivrauchen vermeiden, KHK-Patienten sollten sich dem gar nicht aussetzen.“