Der Körper benötigt Ruhe, um Fett und Zucker zu verarbeiten. Fehlt der Schlaf, gerät der Stoffwechsel durcheinander. Die Fähigkeit der Fettzellen, auf das Hormon Insulin zu reagieren, wird bei zu kurzem Schlaf deutlich reduziert, wie US-Forscher berichten.
_ Die Forscher untersuchten sechs Frauen und einen Mann. Alle Probanden waren jung, schlank und gesund. In einem Studienabschnitt mussten sie vier Nächte hintereinander jeweils 8,5 Stunden im Bett verbringen. In dem zweiten Abschnitt durften sie dort nur 4,5 Stunden liegen. In beiden Fällen erhielten sie die gleichen Lebensmittel.
Nach den vier Nächten mit Schlafmangel reagierte der Körper um 16% weniger gut auf Insulin. Die Empfindlichkeit der in der Nabelgegend entnommenen Fettzellen für Insulin sank sogar um 30% (P = 0,01). Eine solche Reduktion finde sich auch bei Übergewichtigen und bei Diabetikern, schreiben die Forscher.
Kommentar
Die Studie ist klein, aber gründlich. Alle sieben Probanden haben eine deutliche Änderung in der Empfindlichkeit für Insulin gezeigt. Schlafrestriktion führt zur Insulinresistenz der humanen Fettzellen. Schlaf kann ein bedeutender Regulator des Energiestoffwechsels der peripheren Gewebe sein.
Literatur
J. L. Boussard et al. Autorenkorrespondenz: MJ Brady, The University of Chicago, KCBD 8124, 900 East 57th St, Chicago, Ill. 1637 USA; E-mail: mbrady@medicine. bsd.uchicago) Impaired insulin signaling in human adipocytes after experimental sleep restriction: A randomized, crossover study. Ann. Int. Med. 16 Oct 2012: 157 (8) 540–547
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Malberg, K. Kurzschläfer werden dicker. MMW - Fortschritte der Medizin 154, 34 (2012). https://doi.org/10.1007/s15006-012-1338-y
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