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Prof. Dr. med. H. S. Füeßl Isar-Amper-Klinikum, Kl. München-Ost, Haar

Bei einer externen Bestrahlung des Beckens entsteht durch die Schädigung der Mukosa und der Darmwand häufig eine so genannte Strahlen-Kolitis. Trotz der Fortschritte in der Strahlentherapie stellt diese unerwünschte Nebenwirkung nach wie vor eine für den Patienten sehr belastende Begleiterscheinung vieler Beckenbestrahlungen dar. Behandlungsversuche sind Einläufe mit Steroiden, Mesalamin oder endoskopische Koagulationen. Im Fall des hier vorgestellten Patienten kam es drei Monate nach der Bestrahlung eines Prostata-Karzinoms zu blutigen Durchfällen. Endoskopisch wurde die Diagnose einer Strahlen-Proktitis gestellt (siehe Abb.) und der Patient mit gutem Erfolg mittels endoskopischer Koagulation und Mesalamin-Suppositorien behandelt. Nachdem Bestrahlungsfolgen am Kolon auch erst mehr als sechs Monate nach Beendigung der Bestrahlung auftreten können, gibt der Patient die Vorbehandlung bei der Anamnese möglicherweise nicht an, da er keinen Zusammenhang mehr sieht.

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Akute Strahlen-Proktitis mit petechialen Blutungen und geröteter Rektum-Schleimhaut.

© Annals Gastroenterol. 2012; 25: 65