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Prof. Dr. med. H. S. Füeßl Isar-Amper-Klinikum, München-Ost, Haar

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Dr. med. P. Stiefelhagen Westerwald-Klinik Hachenburg

Frage von N. N.: In zunehmendem Maße werde ich von Patienten gefragt, ob die E- Zigarette im Rahmen der Raucherentwöhnung sinnvoll ist.

Antwort von MMW-Experte Dr. Stiefelhagen: Vieles spricht dafür, dass eine Raucherentwöhnung mit der E-Zigarette sinnvoller sein könnte als mit einem Nikotinpflaster oder Nikotinkaugummi, da das Bedürfnis des Rauchers, nämlich etwas in die Hand zu nehmen und zum Mund zu führen, mit der E-Zigarette bedient wird. Doch die E-Zigarette enthält neben anderen Inhaltsstoffen, insbesondere Aromastoffen, auch Nikotin. Unbestritten ist beim Gebrauch der E-Zigarette die Nitrosamin-Belastung deutlich geringer als bei der herkömmlichen Zigarette. Kürzlich wurde beim Europäischen Karidiologenkongress in München eine Studie referiert, die zeigen konnte, dass im Rahmen eines Akutversuchs die E-Zigarette den Blutdruck deutlich weniger ansteigen lässt und auch bezüglich der diastolischen Herzfunktion vorteilhaft sein könnte. Von pulmonologischer Seite wird allerdings darauf hingewiesen, dass auch die E-Zigarette bronchiale Schäden verursacht.

Wie die langfristigen potenziellen Risiken der E-Zigarette im Hinblick auf die Arteriosklerose, die COPD und das Bronchialkarzinom zu bewerten sind, wird die Zukunft zeigen. Doch zur Zeit spricht nichts dagegen, die E-Zigarette vorübergehend im Rahmen der Raucherentwöhnung als Nikotinersatz zu empfehlen.