_ Wie weit können werdende Mütter beim Sport ihren Puls hochtreiben, ohne dem Kind im Bauch zu schaden? In einer US-amerikanischen Studie blieb auch bei mütterlichen Herzfrequenzen von über 140 pro Minute meist alles im grünen Bereich. Aber: dem sportlichen Ehrgeiz sind anscheinend Grenzen gesetzt.

In der Studie hatten drei Gruppen mit je 15 Schwangeren einen Belastungstest auf dem Laufband absolviert: Die einen hatten vor der Schwangerschaft mindestens viermal pro Woche trainiert. Die Frauen der zweiten Gruppe waren an mindestens drei Tagen pro Woche aktiv gewesen. Die dritte Gruppe war dem Sport bisher eher fern geblieben. In allen Gruppen überstanden die Kinder im Bauch Mamas Workout überwiegend gut. Dies zeigte sich im biophysikalischen Profil, mit dem u. a. CTG-Werte, fetale Atmung und Muskelbewegungen erfasst wurden. Auch die Widerstands- und Pulsatilitätsindices in der Nabel- und der Gebärmutterarterie blieben nahezu konstant, ebenso das Verhältnis systolischer zu diastolischer Blutdruck in der Nabelarterie (S/D-Ratio) — ein wichtiger Parameter für das fetale Wohlbefinden.

Auffällig war, dass die Herzen von fünf Kindern aus der sportlichsten Gruppe nach der Belastung zwei bis drei Minuten lang signifikant langsamer schlugen (127 vs. 148 Schläge pro Minute). Die Frage bleibt, inwieweit sich eine solche transiente Verlangsamung der Herzfrequenz auf die Gesundheit des Neugeborenen auswirkt. Eine Subgruppenanalyse dieser Kinder zeigte, dass die S/D-Ratio der Nabelarterie nach dem Training leicht gestiegen war, ebenso wie der Pulsatilitätsindex in der A. uterina. Die Blutversorgung der Gebärmutter hatte sich also kurzzeitig verschlechtert.

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Kein falscher Ehrgeiz!

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