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Prof. Dr. med. K. Rasche HELIOS Klinikum Wuppertal

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Ca. 4% aller Kinder haben eine obstruktive Schlafapnoe.

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_ Die Nicht-Behandlung des OSAS kann bei Kindern verschiedene Folgen haben, die sich z. T. von denen der erwachsenen OSAS-Patienten unterscheiden: Meistens fallen die Kinder nämlich nicht primär durch Müdigkeit auf, sondern vielmehr durch Verhaltensstörungen, wie dem sog. Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsdefizit (ADHD)-Syndrom.

In eine prospektive Studie wurden 52 Kinder und Jugendliche eingeschlossen. Die Kinder litten u.a. unter Adipositas (69%), genetischen Syndromen (17%), ZNS-Erkrankungen (11%), kranio-fazialen Dysmorphien (5%), Lungenerkrankungen (5%), Wachstumshormon-Defiziten (2%) und Entwicklungsstörungen (19%).

Alle Patienten erhielten eine Ausgangs-Polysomnografie. Danach erfolgte eine 2-Wochen-Periode der Gewöhnung an die CPAP-Therapie, gefolgt von einer CPAP-Titration sowie einer Kontroll-Polysomnografie unter CPAP nach drei Monaten. Zum Zeitpunkt der Ausgangs-Messung und am Ende der dreimonatigen CPAP-Phase wurden verschiedene Fragebögen zur Schläfrigkeit, zum Verhalten, und zur Lebensqualität ausgefüllt. Die CPAP-Therapie führte bei den Kindern und Jugendlichen mit OSAS zu einer signifikanten Verbesserung von Verhaltensstörungen.

Kommentar

Die Studie belegt, dass Verhaltensstörungen, Tagesschläfrigkeit und Einschränkungen der Lebensqualität bei kindlichen und jugendlichen OSAS-Patienten sehr positiv durch die CPAP-Therapie beeinflusst werden können. „Verhaltensauffällige“ oder an vermehrter Tagesschläfrigkeit leidende Schulkinder sollten unbedingt einer schlafmedizinischen Diagnostik und Therapie zugeführt werden sollten.