_ Wie die KV Sachsen jetzt mitteilte, wurden erstmals Ärzte von der iberischen Halbinsel nach Sachsen gelotst, um Praxen zu übernehmen, für die sich bisher keine Nachfolger fanden.

Bei der Ansiedlung handle es sich um ein Modellprojekt, so die Kammer, weitere Abwerbungen können folgen. „Es wurden zunächst acht Praxen ausgewählt, deren Inhaber seit Langem einen Praxisnachfolger suchen und eine große Anzahl von Patienten versorgen“, so die KV. Die ersten drei Ärzte unterschrieben bereits, „weitere Verträge stehen kurz vor dem Abschluss“, versichert die KV.

Wirtschaftliche Gründe

Die Ärzte aus dem krisengebeutelten Spanien entscheiden sich vor allem aus wirtschaftlichen Gründen für eine Übersiedlung. Die Kosten für die Vermittlung müssen sie später selbst aufbringen. Es handle sich, so die KV, um Kollegen in ungekündigter Stellung. Sie verpflichten sich, mindestens vier Jahre am neuen Standort in Sachsen niedergelassen zu bleiben.

Anfang August begannen drei spanische Ärzte einen Sprachkurs, nach einem einwöchigen Praktikum beim Praxisinhaber werden sie ihre Arbeit aufnehmen. „Die meisten Kandidaten werden bereits jetzt in den Orten wohnen, wo sie später arbeiten. Die Integration der Familien und der frühe und kontinuierliche Kontakt zu den potenziellen Patienten stehen dabei im Mittelpunkt“, so die KV Sachsen (s. dazu auch S. 9).