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Tinea faciei durch Kontakt mit Meerschweinchen.

© Dr. Hans Schulz

_ Was man sich so alles ins Haus holt, wenn man eigentlich nur ein Meerschweinchen wollte, entlarvt die Untersuchung der Ludwig-Maximilians-Universität München. Um die Rolle der kleinen Tiere als Quelle humaner Dermatophytosen zu untersuchen, verschickten die Wissenschaftler Fragebögen an die behandelnden Veterinärmediziner sowie an die Besitzer der betroffenen Tiere. Von 101 infizierten, meist jungen Meerschweinchen wurden 74 in die Untersuchung eingeschlossen. Auch wenn die neuen Hausgenossen zunächst noch einen niedlichen und gesunden Eindruck gemacht hatten, schlummerte offenbar doch schon einiges, bislang Unerkanntes in ihrem kuscheligen Fell. Zum Teil wurde man erst darauf aufmerksam, nachdem bei den ersten Familienmitgliedern klinische Zeichen einer Hautpilzinfektion aufgetreten waren und die Tiere daraufhin untersucht wurden.

Bei 97% der Tiere mit Pilzsymptomatik wurde der Dermatophyt Trichophyton mentagrophytes identifiziert. Etwa in jeder vierten Familie mit einem infizierten Tier hatte sich auch ein Mensch angesteckt, meist ein Kind. Während sich die Dermatophytose bei den Meerschweinchen überwiegend durch Haarausfall (83%), Hautschuppung (73%) und Verkrustungen (70%) hauptsächlich am Kopf bemerkbar machte, zeigten sich bei den infizierten Kindern juckende Hautläsionen meist im Gesicht, am Hals und an den Armen.