_ Nicht nur die Wahl der richtigen Wirkstoffe, sondern v. a. die Einnahmetreue entscheidet in der Hochdrucktherapie über das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse. Fixkombinationen sind dabei freien Kombinationen überlegen, erläuterte Prof. Heyo Krömer, Greifswald.

Wenn Hypertonie und Diabetes zusammenkommen, hat der Patient bereits bei hoch normalen Blutdruckwerten ein gesteigertes kardiovaskuläres Gesamtrisiko, betonte Krömer. Die Assoziation ist häufig, wobei lokale RAAS-Systeme im Fettgewebe des Diabetikers eine Rolle spielen könnten.

Nicht nur deshalb sind ACE-Hemmer oder AT1-Blocker bei Diabetes eine gute Wahl. Die Substanzen wirken auch nierenprotektiv, eine wichtige Eigenschaft im Hinblick auf die diabetische Nephropathie, so Krömer. Ein guter Kombinationspartner für RAAS-Blocker ist bei Diabetes Amlodipin. Im überwiegend diabetischen Patientenkollektiv der ACCOMPLISH-Studie reduzierte eine solche Kombination das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse um 20% im Vergleich zur Kombination RAAS-Blocker plus Diuretikum — und zwar bei identischer Blutdrucksenkung.

Fixkombinationen erhöhen auch die Einnahmetreue

Als Zielblutdruck bei Diabetes wird heute von der Hochdruckliga ein Korridor von 130–139/80–85 mmHg definiert, erklärte Krömer. Um diesen zu erreichen, benötigen Diabetiker i. d. R. eine antihypertensive Kombinationstherapie. Diese sollte möglichst fix kombiniert werden, wie etwa in der Kombination Valsartan/Amlodipin plus ggf. HCT (Exforge®, ExforgeHCT®). Denn Fixkombinationen erhöhen Studien zufolge die Einnahmetreue und reduzieren das Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen im Vergleich zur freien Kombination der gleichen Wirkstoffe, betonte Krömer.

Allerdings sei die Einnahmetreue selbst bei Fixkombination mit nur einer Tablette pro Tag verbesserungsfähig. Bei alten, multimorbiden Patienten empfiehlt der Pharmakologe daher, eine Verblisterung der täglich einzunehmenden Tabletten zu erwägen. Dies steigert Therapietreue und Blutdruckkontrollraten weiter.