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Prof. Dr. med. H. S. Füeßl Isar-Amper-Klinikum, Kl. München-Ost, Haar

_ Ein 69-jähriger Mann stellte sich mit einer asymptomatischen Verdickung und Faltenbildung der Haut der linken Gesichtshälfte vor. Der Zustand hatte sich im Lauf von 25 Jahren ausgebildet. Bei der klinischen Untersuchung zeigten sich eine Hyperkeratose mit ausgeprägter Furchenbildung, multiple offene Komedonen und Hautareale mit nodulärer Elastose. In einer Hautbiopsie fanden sich eine Anhäufung von elastolytischem Material in der Dermis und die Ausbildung von Milia im Bereich der Follikel des Vellushaars. Diese Befunde sind vereinbar mit dem Favre-Racouchot-Syndrom, bekannt auch als Dermatoheliosis.

Der Patient gab an, dass er 28 Jahre lang in einem Fernlaster unterwegs war. UVA-Strahlen durchdringen Autoscheiben, penetrieren die Epidermis und die oberen Schichten der Dermis. Eine chronische UVA-Exposition führt zur Verdickung der Epidermis und des Stratum corneum sowie zur Zerstörung elastischer Fasern. UVA-Strahlen bewirken an der Haut hauptsächlich einen Alterungseffekt, verursachen aber auch DNA-Mutationen und toxische Effekte, die zur Ausbildung von Hautkrebs führen können. Der bedeutsamere Risikofaktor hierfür ist allerdings UVB-Strahlung. Dem Patienten wurde die regelmäßige Anwendung von Sonnenschutz, die laufende Inspektion zur Früherkennung von Hautkrebs und die Anwendung topischer Retinoide empfohlen.

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Einseitiges Favre-Racouchot-Syndrom.

© New Engl. J. Med. 2012; 366; e25