Wie verbreitet ist Schlafwandeln und welche Faktoren erhöhen das Risiko, zum Schlafwandler zu werden? Die Stanford-University liefert dazu aktuelle Daten aus den USA.
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_ 19 136 Probanden wurden zu ihrer psychische Gesundheit, Anamnese und Medikamenteneinnahme befragt und ob sie schon einmal als Schlafwandler aufgefallen waren. 5 664 (29%) der Befragten waren schon einmal im Schlaf herumgelaufen. 190 Teilnehmer gaben an, sogar zweimal oder häufiger im Monat nachts herumzulaufen.
Die Inzidenz häufigen Schlafwandelns war bei Personen mit obstruktiver Schlafapnoe, mit einem gestörten zirkadianen Schlafrhythmus, bei Insomnie, Alkoholismus, Zwangsstörungen und Depressionen signifikant erhöht. Auch die Einnahme von frei verkäuflichen Schlaftabletten oder SSRI war mit häufigem Schlafwandeln assoziiert.
Kommentar
Dass das Schlafwandeln bei Patienten mit Depression etwa durch die Medikation ausgelöst wird, schließen die Autoren ausdrücklich aus. Patienten, die unter der Einnahme von SSRI oder Schlafmitteln schlafwandelten, hatten meist schon erste Somnambulismus-episoden, bevor sie diese Medikamente eingenommen hatten. D. h. die Medikamente lösen den Somnambulismus nicht aus, erhöhen aber möglicherweise die Frequenz des Schlafwandelns.
Literatur
M. M. Moayon et al. Prevalence and comorbidity of nocturnal wandering in the US adult general population.Published online on 15 May 2012 in Neurology 2012; 78:1583–1589
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Malberg, K. Jeder Vierte ein Schlafwandler?. MMW - Fortschritte der Medizin 154, 36 (2012). https://doi.org/10.1007/s15006-012-0738-3
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