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_ Im ärztlichen Notdienst wurde ich einmal zu einem Patienten mit einer Gastroenteritis gerufen. Eine junge Frau, die sich als Krankenpflegerin vorstellte, war anwesend und erläuterte kompetent die Anamnese.Der Patient selbst war etwas missmutig und eher schweigsam. Ich untersuchte ihn und verordnete MCP und Loperamid.
Nach Ausfüllen des Notfallscheines stellte ich die obligatorische Frage zur Erhebung der Notfallgebühr. Die Krankenschwester legte den Zeigefinger an ihre Lippen und flüsterte „Nicht so laut“, holte ihren Geldbeutel heraus und legte 10 € auf den Tisch. Ich war etwas verdutzt und sie flüsterte erklärend: „Er ist sehr sparsam und soll es besser nicht sehen, dass 10 € bezahlt werden müssen, denn sonst regt er sich extrem auf. Ich zahle die 10 € lieber aus eigener Tasche, sonst habe ich nachher eine riesige Aufregung mit dem alten Herrn und das will ich mir und ihm nicht antun. Außerdem ist er ansonsten ein sehr lieber Mensch.“
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Hakimi, R. Die barmherzige Schwester. MMW - Fortschritte der Medizin 154, 28 (2012). https://doi.org/10.1007/s15006-012-0730-y
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