Die Datenlage für den harten Stuhl ist weich: Die beste Evidenz besteht für die osmotisch aktiven Substanzen Polyethylenglykol (Macrogol) und Laktulose. Dagegen ist die Wirksamkeit stimulierender Laxanzien (Bisacodyl oder Anthrachinonderivate) „trotz großer Erfahrung in der empirischen Therapie nicht ausreichend belegt“, so Dr. Heiko Frühauf, Zürich. Eine Metaanalyse hat zumindest eine deutlich überlegene Wirksamkeit folgender Substanzen gegenüber Placebo bestätigt:

  • Laxanzien wie Macrogole, Natriumpicosulfat, Bisacodyl,

  • Prucaloprid, ein Serotonin-(5-HT4-)Rezeptor-Agonist,

  • Lubiproston, ein Chloridkanal-Aktivator,

  • Linaclotid, ein Guanylatcyclase-Agonist.

Von den neuen Substanzen ist in Deutschland lediglich das Prokinetikum Prucaloprid verfügbar. Die Anwendung beschränkt sich auf die schwere therapierefraktäre Obstipation bei Frauen (in den Zulassungsstudien hatte das weibliche Geschlecht dominiert). Die Ansprechraten lagen bei 20–30%. Vor allem zu Therapiebeginn können Kopfschmerzen oder eine Verschlechterung der Bauchbeschwerden auftreten; diese Nebenwirkungen sistieren in der Regel nach ein bis zwei Tagen.